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Adolf Joos (1896 - 1940)

Zeuge Jehovas

24.11.1937 Bewahrungslager Kislau
14.03.1938 KZ Dachau
27.09.1939 KZ Mauthausen
26.04.1940 Tod im KZ Mauthausen


Adolf Joos erblickte am 10. Dezember 1896 in Schallstadt (im heutigen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) das Licht der Welt. Als Soldat im Ersten Weltkrieg erhielt er 1916 vier militärische Auszeichnungen (Ritterkreuze und Verdienstorden) und 1917 noch eine weitere.
Er war verheiratet, hatte drei Kinder und wohnte mit seiner Familie in Biengen (heute ein Stadtteil von Bad Krozingen).

Im Frühjahr 1937 verurteilte ihn das Sondergericht Mannheim wegen "Betätigung für die Ziele der Ernsten Bibelforscher" zu acht Monaten Gefängnis, die er in der Strafvollzugsanstalt Müllheim/Baden verbüßte. Nach dem Strafende hielt die Gestapo Schutzhaft für angebracht. Am 24. November 1937 brachte man Adolf Joos ins "Bewahrungslager" Kislau (im Landkreis Karlsruhe), wo vorzugsweise die Gefangenen in Baden, für die Schutzhaft beantragt worden war, bis zu ihrem Abtransport ins KZ interniert wurden. Am 14. März 1938 wurde Adolf Joos im Konzentrationslager Dachau mit der Häftlingsnummer 13642, Kategorie "Sch.Bifo" registriert. Im Zuge der vorübergehenden Räumung des Lagers Dachau für Ausbildungszwecke der SS wurde er am 27. September 1939 mit einem großen Häftlingstransport, darunter zahlreiche Glaubensgenossen, in das KZ Mauthausen überstellt. Dort starb er am 26. April 1940.

Die Markierung auf der Übersichtskarte zeigt den letzten Wohnort von Adolf Joos, 79189 Biengen (heute ein Stadtteil von Bad Krozingen).


Quellen

ITS Digital Archive, Arolsen Archives:
1.1.6.7 Schreibstubenkarten Dachau/Adolf Joos
Dokument Nr. 0.1 / 26368946

Generallandesarchiv Karlsruhe
Eintrag in 233 Nr. 43393 und Nr. 51778 (Kriegsauszeichnungen)
507 Nr. 1510-1511
Kislau Gefangenenkartei, Adolf Joos

Staatsarchiv Freiburg
F 196/1 Nr. 5249

Searching Dachau Concentration Camp Records in One Step (https://stevemorse.org/dachau/dachau.html)

Memorial Mauthausen (https://raumdernamen.mauthausen-memorial.org/)


© Text und Recherche:
Sigrid Brüggemann, Stuttgart
Stand: Dezember 2021
www.kz-mauthausen-bw.de