Richard Schwarz (1905 - 1945)

22.06.1940 KZ Dachau
16.08.1940 KZ Mauthausen
25.04.1941 KZ Gusen
26.09.1942 KZ Mauthausen

Richard Schwarz wurde am 21. November 1905 in Stuttgart geboren und ist dort auch aufgewachsen. Er verdiente sich sein Auskommen als Arbeiter, war nicht verheiratet, hatte jedoch ein uneheliches Kind.

Als er am 28. August 1935 verhaftet wurde, listete sein Vorstrafenregister bereits 30 Verurteilungen wegen Diebstahls, Betrugs, Bettelns und Sittlichkeitsverbrechen auf. Über die Strafhöhen und die jeweiligen Vergehen sind keine Details bekannt. Im Herbst 1935 wurde er zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, war bis Januar 1937 im Ludwigsburger Zuchthaus und später im Strafgefangenenlager Börgermoor an der Ems. Laut Gerichtsurteil endete seine Haftstrafe am 28. Juli 1939.
Auf Anweisung der Stuttgarter Kriminalpolizei wurde Richard Schwarz in sogenannte „Vorbeugungshaft“ genommen und am 22. Juni 1940 ins Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Dort wurde er als "PSV" (polizeiliche Sicherungsverwahrung) geführt, trug die Häftlingsnummer 13433 und den grünen Winkel der „Kriminellen“. Zwei Monate später, am 16. August 1940, ist seine Ankunft im Zugangsbuch des KZ Mauthausen vermerkt. Den grünen Winkel trug er weiterhin, war nun jedoch zum „Berufsverbrecher“ (BV) mit der Häftlings-Nummer 2067 geworden. Am 25. April 1941 wurde er ins nahegelegene KZ Gusen verbracht und erhielt dort die Häftlingsnummer 43575. Als er am 26. September 1942 zurück ins KZ Mauthausen kam musste er eine weitere Nummer auswendig lernen, die 13070. Richard Schwarz ist nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, obwohl er die Befreiung des KZ Mauthausen am 5. Mai 1945 erlebt hatte. Vermutlich war er bereits zu geschwächt, um sich auf den Heimweg zu begeben. Er verstarb im Alter von 39 Jahren am 17. Juli 1945 und wurde auf dem Friedhof in Linz-Süd beigesetzt.

Im „Raum der Namen“ auf der Homepage der Gedenkstätte Mauthausen und auf der Homepage „Searching Dachau Concentration Camp Records in One Step“ wird Richard Schwarz namentlich genannt. Dies sind vermutlich die ersten öffentlichen Hinweise auf sein Verfolgungsschicksal.

Die Markierung auf der Übersichtskarte weist auf die Wohnadresse vor der Verhaftung in der Lange Straße 38 in Stuttgart.

Quellen
Staatsarchiv Ludwigsburg E 356 d V Bü 769.

ITS Digital Archive, Arolsen Archives:
1.1.26 Inhaftierungsdokumente Mauthausen/ Richard Schwarz.

Mauthausen Memorial https://raumdernamen.mauthausen-memorial.org/

Searching Dachau Concentration Camp Records in One Step https://stevemorse.org/dachau/dachau.html

© Text und Recherche:
Ingrid Bauz, Stuttgart
Stand: September 2021
www.kz-mauthausen-bw.de